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Minimalinvasiver Teil-Gelenkersatz am Knie

Technik nach Repicci

Dieses minimalinvasive Vorgehen ermöglicht die kleinstmögliche (teil-)prothetische Versorgung. Diese basiert auf der minimalen Schnittführung, entwickelt von John Repicci, Buffalo USA in den späten 1990´er Jahren. Die antomischen Strukturen im Gesunden werden im Wesentlichen erhalten. Mit der Operationstechnik ist es möglich, über einen lediglich ca. sieben bis acht Zentimeter langen Hautschnitt einen Teil- Kniegelenkflächenersatz zu implantieren. Weitere Versorgungen bis zur Voll-Endoprothese bleiben grundsätzlich erhalten.

Die Vorteile sind neben einer geringeren Weichteilverletzung, eine frühe funktionelle Nachbehandlung, frühe Vollbelastung und damit schnelles Erreichen der Lebensqualität für den Patienten. Außerdem nur kurzstationäre Versorgung, ca. 7 Tage, kein wesentlicher Blutverlust, geringe Knochenverlustsituation bei der Inlay-Technik am Tibiaplateau und ordentliche Standzeiten wie sie aus unterschiedlichen Publikationen vorliegen.

In der Röntgendiagnostik wird neben einer Standardaufnahme im Stand eine Varus- und Valgusstressaufnahme durchgeführt. Die Ausprägung des Defektes, sowie die Intaktheit des Gegenkompartimentes, lässt sich auf diese Art und Weise frühzeitig in Erfahrung bringen. Eine Arthroskopie des Gelenkes wird grundsätzlich vor dem endoprothetischen Teilersatz vorgeschaltet. Hier läßt sich mit den Vorzügen der arthroskopischen Operationstechnik das Gelenk, soweit notwendig, noch überarbeiten. Eine Kontrolle der Gesamtsituation im Knorpelbereich gibt endgültig die Indikation zum Teilgelenkflächenersatz frei.

Die stationäre Versorgung dauert aufgrund des durchschnittlich höheren Alters der Patienten etwa sieben Tage. Bereits am OP-Tag, oder am ersten Tag nach dem Eingriff, können die Patienten das Gelenk belasten. Ein intensives Auftrainieren der Oberschenkelmuskulatur und Gehübungen sind nach spätestens drei bis fünf Tagen möglich. Bei der Entlassung ist eine häusliche Versorgung weitestgehend selbständig erreicht. Für die weitere Behandlung ist eine krankengymnastische Stabilisierung und Aufbau der Oberschenkelmuskulatur ausreichend.

Insgesamt lässt die geringe Weichteilbelastung durch diesen operativen Eingriff eine frühere Mobilisation und damit verkürzte Gesamtrehabilitation zu. Die bisherigen Ergebnisse aus den bisherigen Teilgelenkflächenersatz-Operationen repräsentieren eine hohe Zufriedenheit der Patienten. Wie aus der Literatur zu entnehmen ist, stellt der monocondyläre Teilgelenkflächenersatz keineswegs eine schlechtere Versorgung gegenüber einer kompletten Prothese dar. Vorzug des Repicci-Verfahrens ist zudem eine bedeutend geringere Knochenentfernung, so daß im Fall eines Wechsels die Prothese in sich mit dem nächstgrößeren Implantat versehen werden kann, oder von einem Inlay auf ein Metal back gewechselt werden kann.

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